2025 bietet attraktive Fördermöglichkeiten für Solaranlagen. Von bundesweiten Programmen bis zu regionalen Zuschüssen - wir geben Ihnen eine vollständige Übersicht über alle verfügbaren Förderungen und zeigen, wie Sie diese optimal nutzen können.
Überblick: Förderung auf drei Ebenen
In Deutschland gibt es Förderungen auf drei verschiedenen Ebenen:
- Bundesebene: EEG-Einspeisevergütung, KfW-Kredite
- Länderebene: Länderspezifische Förderprogramme
- Kommunale Ebene: Städtische und gemeindliche Zuschüsse
1. Bundesweite Förderungen
EEG-Einspeisevergütung 2025
Die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist die wichtigste Förderung für Solaranlagen. Aktuelle Vergütungssätze (Stand Januar 2025):
Anlagengröße | Vergütung (ct/kWh) | Laufzeit |
---|---|---|
Bis 10 kWp | 8,20 | 20 Jahre |
10-40 kWp | 7,10 | 20 Jahre |
40-100 kWp | 5,80 | 20 Jahre |
Wichtig: Die Vergütungssätze sinken monatlich um 1%. Je früher Sie Ihre Anlage in Betrieb nehmen, desto höher ist Ihre Vergütung.
KfW-Förderung 270 "Erneuerbare Energien - Standard"
Die KfW bietet zinsgünstige Kredite für Solaranlagen:
- Kredithöhe: Bis zu 50 Millionen Euro
- Zinssatz: Ab 2,12% effektiver Jahreszins
- Laufzeit: 5, 10 oder 20 Jahre
- Tilgungsfreie Jahre: Bis zu 3 Jahre möglich
2. Länderspezifische Förderungen
Berlin: SolarPLUS-Programm
Berlin fördert Solaranlagen mit bis zu 15.000 Euro Zuschuss:
- Photovoltaik: 300 Euro/kWp (max. 5.000 Euro)
- Batteriespeicher: 300 Euro/kWh (max. 15.000 Euro)
- Balkonkraftwerke: 500 Euro Pauschal
Bayern: 10.000-Häuser-Programm
Bayern bietet Förderung für Batteriespeicher:
- Speicherförderung: 500-3.200 Euro je nach Größe
- Zusatzbonus: 200 Euro für intelligente Steuerung
- Voraussetzung: Neue PV-Anlage ab 5 kWp
Hamburg: Förderung Erneuerbarer Energien
Hamburg unterstützt sowohl Privat- als auch Gewerbekunden:
- Gründach-Solar: Zusätzlich 0,40 Euro/Wp
- Fassadenanlagen: Bis zu 0,80 Euro/Wp
- Mieterstrom: Zusätzliche Förderung möglich
3. Kommunale Förderungen
Viele Städte und Gemeinden bieten eigene Förderprogramme. Beispiele:
München
- Förderprogramm Energieeinsparung (FES): Bis zu 50% der Kosten
- Maximaler Zuschuss: 10.000 Euro pro Anlage
Köln
- Klimaschutz-Förderprogramm: 250 Euro/kWp
- Zusätzliche Speicherförderung: 200 Euro/kWh
Stuttgart
- Solaroffensive: 350 Euro/kWp
- Balkonmodule: 200 Euro Pauschal
4. Steuerliche Vorteile
Mehrwertsteuer-Befreiung
Seit 2023 gilt für Solaranlagen:
- 0% Mehrwertsteuer auf Kauf und Installation
- Gültig für: Anlagen bis 30 kWp (Einfamilienhaus)
- Ersparnis: 19% der Anschaffungskosten
Einkommensteuer-Befreiung
Kleine Solaranlagen sind von der Einkommensteuer befreit:
- Anlagen bis 30 kWp: Steuerbefreiung für Betrieb
- Rückwirkend ab 2022: Auch für Bestandsanlagen
- Vorteil: Keine Gewinnermittlung erforderlich
5. Spezielle Förderungen
Agri-Photovoltaik
Für landwirtschaftliche Betriebe gibt es besondere Förderungen:
- Bundesprogramm: Bis zu 1,2 Millionen Euro
- Förderquote: Bis zu 40% der Investitionskosten
- Zusätzlich: EEG-Vergütung für den Strom
Mieterstrom-Förderung
Für Vermieter gibt es zusätzliche Anreize:
- Mieterstrom-Zuschlag: Bis zu 2,67 ct/kWh
- Dauer: 20 Jahre
- Voraussetzung: Direktvermarktung an Mieter
Förderung optimal nutzen: Schritt-für-Schritt
Schritt 1: Fördercheck
Prüfen Sie alle verfügbaren Förderungen für Ihren Standort:
- Bundesförderung (immer verfügbar)
- Landesförderung (bundeslandspezifisch)
- Kommunale Förderung (stadt-/gemeindespezifisch)
- Zusatzförderungen (Energieversorger, etc.)
Schritt 2: Anträge stellen
Wichtig: Viele Förderungen müssen vor Auftragsvergabe beantragt werden!
- KfW-Antrag über Hausbank
- Landesförderprogramme direkt beim Land
- Kommunale Förderung bei der Stadt/Gemeinde
Schritt 3: Kombination prüfen
Oft können mehrere Förderungen kombiniert werden:
- EEG-Vergütung + KfW-Kredit
- Bundesförderung + Landesförderung
- Steuervorteile + Zuschüsse
Beispielrechnung: Familie Müller aus Berlin
Die Familie plant eine 10-kWp-Anlage mit 8-kWh-Speicher:
Kosten und Förderung
- Anlagenkosten: 18.000 Euro (brutto)
- Mehrwertsteuer-Ersparnis: -2.880 Euro
- Nettokosten: 15.120 Euro
- Berlin SolarPLUS: -3.000 Euro (PV) + -2.400 Euro (Speicher)
- KfW-Kredit: 9.720 Euro zu 2,12% Zinsen
- Eigenanteil: 0 Euro
Ergebnis: Die Anlage wird vollständig über Förderungen und günstigen Kredit finanziert!
Häufige Fehler bei der Förderung
1. Zu späte Antragstellung
Viele Förderungen müssen vor Auftragsvergabe beantragt werden. Ein nachträglicher Antrag ist meist nicht möglich.
2. Unvollständige Unterlagen
Fehlende Dokumente verzögern die Bearbeitung oder führen zur Ablehnung des Antrags.
3. Falsche Anlagengröße
Verschiedene Förderungen haben unterschiedliche Obergrenzen. Planen Sie die Anlagengröße entsprechend.
4. Kombinationsregeln nicht beachtet
Nicht alle Förderungen können kombiniert werden. Informieren Sie sich vorab über die Regeln.
Ausblick: Förderungen 2025
Für 2025 sind weitere Verbesserungen geplant:
- Erhöhung der Speicherförderung in mehreren Bundesländern
- Neue Programme für Balkonkraftwerke
- Erweiterte Mieterstrom-Förderung
- Zusätzliche Unterstützung für Agri-PV
Fazit: Förderungen optimal nutzen
2025 ist ein ausgezeichnetes Jahr für Investitionen in Solarenergie. Die Kombination aus verschiedenen Förderungen, steuerlichen Vorteilen und sinkenden Anlagenkosten macht Solaranlagen so attraktiv wie nie zuvor.
Wichtig ist eine frühzeitige und umfassende Planung. Lassen Sie sich von Experten beraten, um alle verfügbaren Förderungen optimal zu nutzen und die bestmögliche Finanzierung für Ihre Solaranlage zu erreichen.
Kommentare